Die Hinweise auf dieser Seite weisen auf besondere Veränderungen hin, die über die Release Notes hinaus einer gesonderten Erwähnung bedürfen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Aktualisierung auf ein neues Release von Nuclos gewisse zusätzliche vorhergehende oder nachfolgende Massnahmen erfordert, die beachtet werden müssen, um keine unerwünschten Verhaltensänderungen oder Seiteneffekte, bedingt durch Neuerungen, zu verursachen.

Migration der Datenbank

Die Aktualisierung einer vorhandenen Nuclos 3 Instanz auf Nuclos 4 führt eine Reihe automatischer Migrationsschritte durch, die unter Umständen manuelle Nacharbeiten erfordern. Das Vorgehen bei der Aktualisierung und die erforderlichen Nacharbeiten werden in den folgenden Abschnitten beschrieben. Bitte berücksichtigen Sie, dass die Nacharbeiten einige Zeit in Anspruch nehmen können. Die Durchführung einer vorherigen Datensicherung sowohl der Nuclos Datenbank als auch des Nuclos Homeverzeichnisses <NUCLOS-HOME> ist zur leichten Wiederherstellung einer funktionsfähigen Installation im Fehlerfall unabdingbar.

Bitte wenden Sie sich an uns unter www.novabit.de, wenn Sie möchten, dass wir den Upgrade Ihres Nuclets von Nuclos 3 auf Nuclos 4 für Sie durchführen.

Voraussetzungen für eine Aktualisierung auf Nuclos 4

Folgende Voraussetzung müssen erfüllt sein, bevor eine Aktualisierung durchgeführt werden kann.

  • Jedes Nuclet in Ihrer Instanz muss über einen eindeutigen Namen und ein eindeutiges Package verfügen (siehe MIG-06).
  • Es dürfen keine alten Regeln mehr in Ihrer Instanz existieren, alle Regeln müssen auf die Nuclos API umgestellt sein (siehe Alte Regeln in Nuclos 4.0).
  • Ihre Instanz von Nuclos muss bereits mindestens auf Nuclos 3.12.0 aktualisiert sein, jede Maske muss darin mindestens einmal geöffnet worden sein. Haben Sie Benutzergruppen Arbeitsumgebungen zugewiesen, müssen Sie diese Arbeitsumgebungen mindestens einmal publizieren. Nutzen Sie bereits die seit Nuclos 3.15.0 existierende Matrixkomponente, muss Ihre Instanz von Nuclos bereits mindestens auf Nuclos 3.15.6 aktualisiert sein (siehe MIG-03).

Durchführung der Aktualisierung auf Nuclos 4

Folgende Schritte sind zur Durchführung einer Aktualisierung auf Nuclos 4 vorzunehmen.

  1. Führen Sie, wie ggf. aus früheren Aktualisierungen gewohnt, den Installer aus.
  2. Starten Sie den Nuclos Server, dabei wird die automatische Migration automatisch gestartet. Die Migration protokolliert die Durchführung sämtlicher Schritte in der Datei <NUCLOS-HOME>/logs/migration_04_00_0022_main.log. Die Fertigstellung der Migration erkennen Sie daran, dass die Datei <NUCLOS-HOME>/logs/migration_04_00_0022_finish.log generiert wurde.
  3. Überprüfen Sie die Datei <NUCLOS-HOME>/logs/migration_04_00_0022_main.log, sobald die Migration fertiggestellt ist. Diese Datei gibt Aufschluss über ggf. aufgetretene Migrationsfehler und führt insbesondere erkannten manuellen Nacharbeitungsbedarf auf und liefert Ihnen somit wichtige Hinweise über nun noch durchzuführende Nacharbeiten.
  4. Führen Sie die erforderlichen manuellen Nacharbeiten durch, siehe folgende Punkte MIG-01 bis MIG-09.

Zur erleichterten Übersicht und Einschätzung des Migrationsaufwandes für Ihre Nuclos 3 Instanz folgt eine kurze Auflistung des "typischen" Nacharbeitungsbedarfes. Diese verschafft Ihnen einen Überblick und deckt die in den meisten Fällen erforderlichen Nacharbeiten ab. Bitte lesen Sie in jedem Fall die folgenden Migrationshinweise MIG-01 bis MIG-09 aufmerksam durch.

  1. Sämtliche Datenquellen (Menü Konfiguration | Datenquellen) und Datenbankobjektquelltexte (Menü Konfiguration | Datenbank) müssen überprüft und ggf. angepasst werden. In den meisten Fällen sind keine Anpassung erforderlich, dies kann allerdings dann der Fall sein, wenn z.B. Benutzer, Status oder Aktionen hinzugejoined werden, da diese ab Nuclos 4 eine UID erhalten, d.h. die Spalte INTID ist in T_MD_USER, T_MD_STATE und T_MD_PROCESS durch STRUID ersetzt. Entsprechende Join-Bedingungen müssen angepasst werden. Es kann weitere Einzelfälle geben, in denen Anpassungen zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit einer Datenquelle erforderlich sind.
  2. Sämtliche Datenquellen für dynamische Businessobjekte (dynamische Entiäten) und sämtliche Datenquellen für Diagramme müssen einmal geöffnet und gespeichert werden. Anschliessend müssen diese wieder in die entsprechenden Layouts eingefügt werden, die Spalteneinstellungen müssen wiederhergestellt werden, und statusabhängige Rechte auf dynamische Businessobjekte müssen im Statusmodell erneut eingepflegt werden. Diese Konfigurationsinformationen können aus einer Nuclos 3 Instanz nicht migriert werden, es wird also empfohlen, die betroffenen Stellen vorher zu prüfen und ggf. zu notieren, da die Migration dynamische Businessobjekte aus den Layouts entfernt.
  3. Sämtliche Statusmodelle müssen wieder angeordnet werden, das Layout vorhandener Statusmodelle geht bei der Migration verloren.

System Änderungen

  • System Businessobjekte (Tabellen) werden teilweise auf den neuen Primärschlüssel Typ UID migriert.

Nacharbeiten

  • Datenquellen und Datenbankobjekte müssen ggf. angepasst werden (z.B. verwendete Referenzfelder auf Systembusinessobjekte von Nuclos, z.B. intid_t_md_user wird zu struid_t_md_user, intid_nuclosstate wird zu struid_nuclosstate)

System Änderungen

  • Für Businessobjekte, Dynamische Businessobjekte und Diagramme werden nicht länger Views erzeugt.

Nacharbeiten

  • Dynamische Businessobjekte und Diagramme müssen erneut gespeichert werden und im Anschluss neu in den Layouts und Baumansichten (Businessobjektwizard) eingepflegt werden.
  • Wenn die Migration etwas nicht automatisch finden und ersetzten konnte muss bei den Datenquellen und Datenbankobjekten manuell nachgebessert werden. Diese sollten also auf Funktionsfähigkeit geprüft werden.
  • Unterformular Listen Ansichten für Dynamische Businessobjekte müssen neu erstellt werden.
  • Lese Berechtigungen auf Dynamische Businessobjekte im Statusmodell müssen erneut vergeben werden.

System Änderungen

  • Die Spalteneinstellungen in den Arbeitsumgebungen werden nur noch im neuen Listen Ansichten Format (ab Nuclos v3.12) unterstützt. Daten der vorherigen Spaltenkonfigurationen werden nicht übernommen.
  • Die Einstellungen einer Matrix sind ebenfalls betroffen.

Vermeidung

  • Mit einer Nuclos v3.12+ genügt es schon eine Ergebnisliste bzw. ein betroffenes Unterformular zu öffnen, um eine Konvertierung anzustoßen. Mit dem Beenden des Clients werden diese dann in der Datenbank gespeichert. Bei Freigegebenen Arbeitsumgebungen das Publizieren nicht vergessen!
  • Für die Matrix ist eine Nuclos v3.15.6+ erforderlich.

System Änderungen

  • Jedes Nuclet bekommt einen zufälligen Lokalen Identifizierer (4-stellig). Dieser wird sich von Instanz zu Instanz unterscheiden.
  • Ersetzt T_EO bei den Tabellen Namen.
  • Datenbankobjekt Namen werden mit diesem Identifizierer beginnen müssen.
  • Die automatische Migration wird Tabellen umbenennen.
  • Datenbank Constraints & Indizes werden gelöscht und mit einem neuen zentralen Namen angelegt.
  • Nuclet Bestandteilzuweisung und ein Nuclet Import wird Identifizierer entsprechend austauschen.

Nacharbeiten

  • Wenn die Migration etwas nicht automatisch finden und ersetzten konnte muss bei den Datenquellen und Datenbankobjekten manuell nachgebessert werden. Diese sollten also auf Funktionsfähigkeit geprüft werden.

User Preferences (nicht die Arbeitsumgebungen) werden zurückgesetzt. Hierzu zählen u.a.:

  • Zuletzt verwendete Arbeitsumgebung
  • Reihenfolge der Arbeitsumgebungen in der Leiste
  • Einstellungen für die LiveSearch
  • Spalteneinstellungen für die persönlichen Aufgaben und anderer Aufgabenlisten
  • Splitpane Einstellung auf den Masken (nicht die Arbeitsumgebung Aufteilung)

System Änderungen

  • Nuclets müssen ein eindeutiges Package und einen eindeutigen Namen haben.

Vorbereitung

  • Fehlende Namen und Package Angaben in Nuclets nachtragen.
  • Alle Nuclets müssen auf Eindeutigkeit bezüglich des Package und des Namens geprüft werden, und ggf. geändert werden.

Arbeitsumgebungen werden weitestgehend migriert. Ausnahmen sind:

  • Zuletzt geöffnete Explorer Tabs.
  • Die Suchbedingung eines zuletzt geöffneten Businessobjekts Tabs.

Ressourcenplanungen werden weitestgehend migriert. Ausnahmen sind:

  • Gewisse Sondereinstellungen wie "Stufenanordnung" oder "Fest Breite".

Darstellung von Statusmodellen werden zurückgesetzt

Hier möchten wir Ihnen ein Vorgehen beschreiben, mit dem Sie in der Lage sind diese Nacharbeiten schon im Vorfeld zu leisten. Dies ist dann wertvoll, wenn Sie z.B. die Downtime Ihrer Produktionsumgebung möglichst gering halten wollen. 

  1. Migration auf einer Test- / Konfigurationsumgebung erfolgreich durchführen.
  2. Nacharbeiten mit Hilfe des Migrationslogs (migration_04_00_0022_main.log) identifizieren und bearbeiten. Diese finden Sie am schnellsten mit den entsprechenden Suchen auf die MIG-XX Themen.
  3. Exportieren Sie Ihr Nuclet wie gewohnt mit Hilfe des Nuclet Managements. Achtung, der Instanztransfer wurde entfernt. Sollte Ihr System über mehrere einzelne Nuclets verfügen bietet es sich an, ein neues übergeordnetes Nuclet anzulegen, und mit den Abhängigkeiten auf die anderen Nuclets auszustatten.
  4. Auf der Produktionsumgebung installieren Sie dann ebenfalls die neue Nuclos 4.0 Version und führen die Migration mit dem ersten Start des Servers aus. 
  5. Ist die Migration erfolgreich durchgelaufen können Sie das Nuclet mit den nötigen Nacharbeiten importieren.

Vorbereitungen können ebenfalls über ein ähnliches Vorgehen bearbeitet werden, in dem mit der alten Nuclos Version vor dem Update und der Migration ein Nuclet importiert wird, welches die nötigen Vorbereitungen enthält. Zum Beispiel für den Entfall der alten Regeln.